Neues aus der Gastro­nomie auf Sylt

In der Gastronomie auf Sylt tut sich derzeit so einiges. Etwa im Luxushotel Severins Resort & Spa in Keitum. Arktischer Saibling mit Nordseekrabben, Urkarotte mit Wachtelei und Schokolade mit Sanddorn, Erdnuss und Fichtennadel: So klingt es, wenn ein mehrfach ausgezeichneter Sternekoch das Menü entwirft. Genießen lässt sich diese Kreation – erdacht von Nils Henkel – nun im Restaurant Tipken’s, das zum Resort in Keitum gehört.

Denn dort sind Nils Henkel und sein Team nun für das kulinarische Konzept verantwortlich. Henkel selbst, der 2020 die Küchenleitung im Bootshaus am Rhein übernahm, wird nun aber nicht nach Sylt umziehen. Sondern er soll regelmäßig auf der Nordseeinsel vor Ort sein, um Gästen die wechselnden Menüs vorzustellen. Am Herd steht sein langjähriger Mitarbeiter René Verse als Küchenchef, der für die tägliche Umsetzung „hinter den Kulissen“ verantwortlich ist.

Nils Henkel wurde mehrfach als Koch des Jahres ausgezeichnet – so vom Gault Millau 2009, 2012 vom Branchenmagazin RollingPin und 2017 vom Magazin „Der Feinschmecker“. 2010 erschien sein erstes Kochbuch „Pure Nature“ im Fackelträger Verlag, 2021 ist sein zweites Kochbuch „Flora“ mit seinen vegetarischen Gerichten herausgekommen.

Auch in Hamburg kennt man den Sternekoch gut. Hier war er unter anderem in den 1990ern tätig. Nach seiner Ausbildung in Eutin kochte er im Restaurant „Le Jardin“ und wechselte dann zum renommierten Landhaus Scherrer unter Heinz Wehmann an der Hamburger Elbchaussee. „Wir freuen uns sehr, dass wir mit Nils Henkel einen so großartigen und stilsicheren Partner gefunden haben, der die stetige Weiterentwicklung unseres Hauses nun auch in der Kulinarik auf eine neue Ebene hebt“, erklärt Christian Siegling, Chef des Luxusresorts, zu dem das Restaurant Tipken’s gehört. „Seine Philosophie, aus hervorragenden, überwiegend lokalen Zutaten überraschend beeindruckende kulinarische Genüsse zu kreieren, passt perfekt zur Philosophie des lässigen, unaufgeregten Luxus, für die das Haus bei unseren Gästen so geschätzt wird“, so der Hoteldirektor weiter.

Auch aus Rantum gibt es Neuigkeiten: Wer bislang am ehemaligen Gästehaus „Ranteem Inge“ vorbeikam, konnte es die Tränen in die Augen treiben. Seit zehn Jahren steht das denkmalgeschützte schöne Gebäude nun schon leer. Viele hatten die Hoffnung bereits aufgegeben, dass das reetgedeckte Haus je wieder im alten Glanz erstrahlt. Doch genau das ist jetzt geplant.

Zumindest, wenn man den Ankündigungen der Eigentümer Glauben schenkt. Diese haben ein Schild auf dem Grundstück errichten lassen mit der Botschaft: „Wir sanieren Ranteem Inge. Der Denkmalschutz und die zuständigen Behörden sind eingebunden. Wir wollen das Projekt in Ruhe und bodenständig umsetzen“, heißt es dort. In sozialen Medien ist die Freude schon groß. „Wunderbare Neuigkeiten“. Aber auch skeptische Töne sind zu lesen: „Erst mal abwarten“.

Projektleiter Thomas Detlefsen, Geschäftsführer der ArKoVer GmbH aus Jagel hält sich bei den Plänen bedeckt. „Es ist definitiv so, dass das Objekt saniert werden soll“, kündigt Detlefsen an. Die Arbeiten könnten aber nicht vor Frühjahr 2024 starten. Es sei keine Nutzung als Privathaus vorgesehen, sagt er und durchaus auch eine gastronomische Nutzung in einer Teilfläche wie ein kleines Café angedacht. Letztlich hinge das aber auch vom weiteren Verfahren ab. Das Gästehaus „Rantum Inge“ wird auf 1818 datiert.

Einen runden Geburtstag feiert der Benen-Diken-Hof in Keitum in diesem Jahr. „Wir starten dann im April, zu Ostern, wieder in die Saison. Bis dahin nutzen wir die Zeit noch, um einen Teil unseres Westerhauses neu mit Reet einzudecken“, erzählt Hotelier Claas-Erik Johannsen. Als Erich Johannsen 1949 das Anwesen im Herzen von Keitum erwarb, wurde hier noch ein Bauernhof mit Milchviehwirtschaft betrieben. Ostern 1973 wurde der Benen-Diken-Hof mit 18 Zimmern und Schwimmbad eröffnet. Als Garni-Betrieb, es gab also nur Frühstück. Zum 50. Geburtstag gibt es am 16. April ein großes Fest mit Stammgästen.

Leben gibt es seit kurzem wieder im Keitumer Restaurant Sünhair am Erich-Johannsen-Wai. Der neue Eigentümer hat die Gaststätte nach mehrmonatiger Pause wieder eröffnet. Der Name bleibt der gleiche wie unter Vorgänger Klaus Kahle, nur das „by Klaus“ fällt weg. Das Lokal öffnet nun auch bereits mittags. Das Sünhair soll als „Bistrorant“ laufen, also als eine Mischung aus Bistro und Restaurant. „Wir werden nachmittags also auch Kaffee, Kuchen und kleine Speisen wie Bowls, Salate und mehr anbieten“, so Meyerhoff. Abends solle es gute regionale Küche geben, dazu eine kleine Barkarte. „Zu Bier und Wein wollen wir auch Schinken- und Käseplatten reichen“, sagt Meyerhoff. Das Restaurant werde ,open end’ geöffnet haben.“ Nur die Küche hat vorher Feierabend, so Meyerhoff. Mit seiner Frau betreibt er auch den Salon 1900 in Keitum und die Jever Stube in Westerland.